In einem Interview mit „Deutsche Wirtschaftsnachrichten“ sagt Dr. Markus Demary vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, dass die EZB nicht die Schuld an den niedrigen Zinsen trifft. Denn der EZB sind die Hände gebunden, weil die Politik in Europa eine entschlossene Rekapitalisierung der Banken unterlassen hat. Zwar erschweren die niedrigen Zinsen die Altersvorsorge, doch höhere Zinsen würden unweigerlich zu einer Rezession führen.
Er sagt, gerade Sparern – insbesondere jungen Haushalten, die größeren Wohnraum benötigen – bietet die Niedrigzinsphase die Chance zum Immobilienerwerb. Ältere Haushalte, die schon Ersparnisse angehäuft haben, müssten überlegen, ob sie auf Aktien ausweichen würden. Diese seien aber auch riskanter. Es gebe aber genug Alternativen für die Altersvorsorge. Man müsse sich nur informieren, welche am besten passt.
Markus Demary ist Senior Economist beim Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). Er unterrichtet zudem im Fach Behavioral Finance an der Universität Ulm. Demary beschäftigt sich vordergründig mit der Bankenunion, der Geldpolitik und Immobilienmärkten.
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