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In Sachen Anlageberatung beraten, laut Stiftung Warentest, Banken noch immer schlecht. In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung stellte sich heraus, dass die Profilierung des Kunden zwar recht gut erfolgte, aber die Produktempfehlungen meist überhaupt nicht passend waren. Lediglich 3 von 23 Banken waren „gut“. Auch wurde oft gegen das Gesetz verstoßen, weil kein Beratungsprotokoll angefertigt wurde.

 

Mein Kommentar:

Grundsätzlich überrascht mich das wenig.

Vorab aber auch ein Blick auf die Stiftung Warentest und die sogenannten Verbraucherschützer.

Auch da bin sehr gespaltener Meinung. Mir gefällt überhaupt nicht, dass die vorgenannten Institutionen über Ihre Veröffentlichungen Verbraucher in Finanzangelegenheiten beraten dürfen, dafür aber scheinbar in keinster Weise qualifiziert sein müssen. Ich muss als Finanzberater eine bestimmte Ausbildung nachweisen, muss mich von der IHK prüfen lassen und auch dort registriert sein. Verbraucherschützer und die Stiftung Warentest können ihre Weisheiten an den Mann bringen und müssen nichts dergleichen. Das zeigt sich dann leider auch noch öfters in der Praxis: so wurden in der Vergangenheit z.B. sogenannte Indexpolicen kritisiert und (ohne näher auf die sachlich falschen Aussagen einzugehen) es wurden falsche Tatsachen zu Produktmerkmalen geschrieben. Das zeigte mir wieder einmal, dass da Menschen über Produkte urteilen, von denen sie selbst keine Ahnung haben – was sich übrigens schwarz auf weiß beweisen ließ. Es gibt noch mehr Beispiele, die Fragen aufwerfen, aber dazu schreibe ich vielleicht noch mal einen anderen Beitrag.

Zu den Banken:

Was erwartet man denn von einem Bankverkäufer? Ja richtig, ein Verkäufer. Was verkauft ein Bankverkäufer? Die Produkte seiner Bank, richtig? Wenn er das nicht tun würde, würde es in kürzester Zeit Ärger mit dem Chef geben.

Wenn man als Kunde bei der Sparkasse nach einer Baufinanzierung fragt, wird der Bankberater wohl sagen „Tut mir leid, wir haben sehr schlechte Zinskonditionen. Schauen Sie mal auf der anderen Straßenseite. Die XXX Bank ist viel besser.“? Natürlich nicht.

Genauso sieht es bei der Geldanlage aus. Hauseigene Fonds sind im Verkaufsfokus der netten Leute in der Filiale. Ebenso hauseigene Sparkonten etc. Es gibt aber zigtausend Fonds im Markt. Warum sollten ausgerechnet die der Bank die passenden für den Kunden sein?

Was bringt dann eine Bedarfserhebung bei einer Bank, wenn am Ende ohnehin immer das gleiche Ergebnis herauskommt?

Wir haben in unserer Investmentplattform so viele verschiedene Fonds (tausende?) aller großen Anbieter am Markt, dass ich sie gar nicht alle persönlich kenne und kennen kann. Dazu bedarf es einer vernünftigen Analyse der Ziele und Wünsche und des Anlergeprofils. Danach kann man dann mit Hilfe einer Software eine individuelle Portfoliozusammenstellung machen (oder durch das System machen lassen). Und das nicht nur von einem Anbieter!

Genauso sieht es bei allen anderen Konzeptbereichen aus. Man benötigt den breiten Marktüberblick und der Kunde braucht eine große Auswahl, um für sich das passende heraussuchen zu lassen. Egal, ob Baufinanzierung, Riester-Rente, Fondssparen, Versicherungen oder Immobilien – lassen Sie sich individuell (also nicht über das Internet) und vor allem nicht von einem Produkthersteller beraten.